Turkologie (2-Fächer-Bachelor)

Uni Göttingen, Bachelor of Arts (B.A.)

Gegenstand des Faches sind zunächst Sprache und Kultur der zahlenmäßig größten Migrantenpopulation in Deutschland, deren manifeste Integrationsprobleme eine umfassende Erforschung im Rahmen einer Kulturwissenschaft erfordern. Neben der Erforschung des Türkeitürkischen und der Kultur(-Geschichte) der modernen Türkei bilden auch die weiteren türksprachigen Gesellschaften Mittel- und Zentralasiens einen unverzichtbaren Gegenstandsbereich des Faches, da sich in zunehmendem Maße ein Forschungsbedarf hinsichtlich der sonst von der Turkologie meist vernachlässigten türkischen Staaten der GUS (Aserbeidschan, Teile des nördlichen Kaukasus, Kasachstan, Usbekistan, Kirgisien, Turkmenistan) und zahlreicher von Angehörigen der türkischen Völkerfamilie getragener administrativer Gebilde (Autonome Republiken, Autonome Gebiete usw.) ergibt.

Politische Entwicklungen und ethnische Konflikte in diesen Zonen, zu denen auch die türksprachigen Gebiete der Volksrepublik China (vor allem Xinjiang mit seiner uigurischen Mehrheitsbevölkerung) zu rechnen sind, verlangen zunehmend nach wissenschaftlich fundiertem Verständnis, das in erster Linie von einer turkologischen Zentralasienkunde geleistet werden kann. Die Absolventinnen und Absolventen erwerben sowohl sprachliche Kompetenzen (aktiv und passiv) in zwei Türksprachen (türkeitürkisch und eine moderne zentralasiatische Türksprache) als auch sprachwissenschaftliche, kulturelle und kulturhistorische Kompetenzen, die mit dem sprachlichen Umfeld verbunden sind.

Die durch das Bachelor-Studium eröffneten Berufsfelder gehören im Wesentlichen in den praktischen Bereich des Interkulturellen, wie z. B. Übersetzer, Kulturschaffender mit einschlägigen Schwerpunkten wie Museumsarbeit, Journalistik u. a.